(Auszug aus financench vom 19. April 2023)

Mit der CS-Übernahme durch die UBS entsteht ein neuer Bankengigant. Ökonomen betrachten eine solche Marktdominanz kritisch – doch kleinere Vermögensverwalter wittern auch Chancen.

Gemäss ASV-Präsidentin Curti sind die Auswirkungen des neuen Bankengiganten zwar aktuell schwer einzuschätzen. Gewinner aus den Turbulenzen im Grossbankensektor könnte jedoch gemäss der ASV-Präsidentin die Schweizer Vermögensverwaltungsbranche sein. Die Dimension der möglichen Veränderungen kann an der schier unendlichen Flut von Anrufen von verängstigten Kunden abgelesen werden, die ihre Depots von der CS zu anderen Finanzinstituten verschieben wollten. Durch den neuen Bankengiganten ist vorstellbar, dass kleinere und somit auf persönliche Kundenbeziehungen ausgerichtete Vermögensverwalter an Vertrauen gewinnen werden, während dem die neue UBS aufgrund ihrer Grösse und der damit einhergehenden Anonymität der Kunden an Beliebtheit zugunsten der unabhängigen Vermögensverwalter verlieren wird. Die ASV-Präsidentin Curti zeigt sich überzeugt, dass unabhängige Vermögensverwalter gerade gegenüber Megabanken das Modell der Zukunft sind. Die Kunden solcher Riesen werden erkennen, was der Wert einer persönlichen Beziehung und eines einzelnen Ansprechpartners ist, so die Vermögensverwalterin.

Die Vermögensverwalter sind jedoch nicht nur hinsichtlich des Kundenzuwachses optimistisch gestimmt, sondern auch in Bezug auf Neugewinnung qualifizierter Arbeitskräfte. Viele Grossbankenkundenberater dürften in den kommenden Monaten lieber bei einem kleineren Finanzintermediär anheuern als abzuwarten, ob eine Entlassung anstehen könnte.

ASV = Allianz Schweizer Vermögensverwalter
siehe auch www.asv-aswm.ch, gegründet 2016