Die Konsolidierung auf dem Finanzplatz setzt sich unvermindert fort, wie die Statistiken der Nationalbank beweisen. Aber nicht nur die Banken sind von der Umwälzung im Finanzsektor betroffen.

Dass die Konzentration im Bankgeschäft der Schweiz nicht nur eine anekdotisch belegte Mutmassung ist, zeigt die jährliche Statistikreihe der Schweizerischen Nationalbank (SNB). So hat die Zahl der Regionalbanken, ausländischen Banken und Privatbanken im Jahr 2018 erneut abgenommen. Total zählte die SNB im vergangenen Jahr 248 Banken in der Schweiz, was einem Minus von fünf Instituten gegenüber dem Vorjahr entspricht. Besonders auffallend ist die Halbierung der Zahl von Regionalbanken und Sparkassen sowie der ausländisch dominierten Banken über den statistisch ausgewiesenen Zeitraum von gut zwei Jahrzehnten.

Das Ende des Bankgeheimnisses

Die Gründe für diese Entwicklung mögen einerseits im zunehmenden Druck auf die Margen der Retailbanken zu suchen sein. Zudem kämpfen alle Banken mit der Erfüllung der Anforderungen des Regulators, was zusätzliche Kosten mit sich bringt und deshalb auch zu weiteren Zusammenschlüssen führen dürfte. Für die ausländischen Banken hat auch eine Rolle gespielt, dass das Offshore-Geschäft mit der Einführung des Automatischen Informationsaustausches weniger attraktiv geworden ist.

Das grosse Filialsterben

Auffallend ist der Trend zur flächendeckenden Schliessung von Filialen. Im Jahr 2018 gab es total 2’512 Bankfilialen in der Schweiz das sind 70 weniger als im Vorjahr, was einem Minus von 2.7 Prozent entspricht. Dabei haben Kantonalbanken 15 Filialen geschlossen, Grossbanken deren 16 und Raiffeisen hat 19 Filialen geschlossen. Die Tendenz ist mit anderen Worten industrieübergreifend und liegt darin begründet, dass immer weniger Kunden den Weg in die Filialen finden und ihre Bankgeschäfte entweder online oder auch per Telefon abwickeln.

Stellenschwund

Mit der Konsolidierung einerseits und der Schliessung von Filialen andererseits geht auch eine Verringerung des Stellenangebots in der Bankbranche einher. Letztes Jahr arbeiteten gemäss SNB Bankenstatistik 56’238 Männer und 34’421 Frauen bei Banken in der Schweiz und weitere 16’727 für hiesige Institute im Ausland. Dabei nahm die Anzahl Männer im Inland um gut 1’000 und die Anzahl Frauen um gut 100 Beschäftigte ab. Im Jahr 1990 arbeiteten noch fast 120’000 Personen bei einer der 248 Banken in der Schweiz – der Stellenschwund beträgt also rund ein Viertel. Über die gleiche Zeitspanne hat sich die Anzahl Beschäftigten der Schweizer Banken im Ausland verdoppelt.